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Zündkerzen wechseln – Auto,
Motorrad, Moped
Das Herausschrauben der Zündkerze, die Kontrolle
des Zündkerzenbildes und das anschließende
Montieren der Zündkerze ist eine Wartungstätigkeit
am Auto oder Zweirad die auch von Nichtfachleuten
durchgeführt werden kann.
Einige grundlegende Dinge sind jedoch zu beachten,
auf die im Folgenden kurz hingewiesen wird.
(Rechts im Bild eine gewöhnliche Zündkerze
für PKW`s mit den wichtigsten Bezeichnungen)
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Herausschrauben
der alten Zündkerze
Die Zündkerze sitzt unmittelbar am Ende
des Zündkerzensteckers. Bei älteren
Fahrzeugen, mit frei liegendem Motorraum, ist
dies problemlos zu erkennen. Bei neueren Fahrzeugen
sind Zündkabel und Kerzenstecker meist unter
einer Plastikabdeckung verborgen. Diese muss zuerst
entfernt werden.
Dann gilt es den Zündkerzenstecker von der
Zündkerze zu ziehen. Sitzt der Stecker fest,
diesen anfangs leicht hin- und herdrehen und dann
senkrecht nach oben abziehen.
Das sollte man unbedingt vermeiden:
- Zündkerzenstecker nach links und rechts
zur Seite biegen. Hier besteht die Gefahr, dass
der Keramikkörper der Zündkerze bricht.
- Ziehen am Zündkerzenkabel. Dieses können
dabei ab- oder ausreißen. Noch schlimmer,
ist eine innere Beschädigung der Zündfunkenleitung.
Von außen nicht sichtbar führt der
Defekt später zu Zündaussetzern oder
eingeschränktem Zündfunken.
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Nach
entfernen des Zündkerzensteckers wird der
Raum um die Zündkerze von Verschmutzung befreit.
Meist hilft hier nur ein Ausblasen mit Druckluft
(Kompressor und Blaspistole). Diese Arbeit verhindert,
dass nach Entnehmen der Zündkerze noch vorhandener
Schmutz durch das Zündkerzenloch in den Brennraum
fällt.
Mit Spezialnuß („Zündkerzennuß“),
Verlängerung und Ratsche wird die Zündkerze
dann ausgeschraubt. Die Schlüsselweiten am
Zündkerzensockel sind in der Regel 16 mm
(moderne 4-Ventilmotoren, Motorradmotoren), 21
mm (exakt 20,8 mm) (klassische 2-Ventilmotoren)
und 26 mm (Oldtimermotoren). Japanische Motorräder
haben auch häufig Zündkerzen mit 18
mm Schlüsselweite.
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Kontrolle der Zündkerze, des Zündkerzenbildes
und Aufschlüsselung der Zündkerzenart
Zündkerze generell auf Abbrand und Verschleiß
überprüfen.
Bei einpoligen Zündkerzen kann mit der Fühlerlehre
(„Spion“) auch noch der Elektrodenabstand
kontrolliert werden. Dieser liegt je nach Hersteller
und Vorgabe im Bereich von 0,4 mm bis 0,7 mm.
Sollen neue Zündkerzen verbaut werden, dann
die Bezeichnung der alten Kerze am Metallgehäuse
oder aus der Fahrzeugliste ablesen. Mittlerweile
sind die Zündkerzenbezeichnungen und die
Ausführungsvarianten derart unübersichtlich,
dass man ohne Vergleichstabellen praktisch nicht
mehr auskommt. Die Kerzen aller gängigen
Hersteller (Bosch, NGK, Beru, Champion usw.) können
anhand von Umschlüsselungstabellen verglichen
werden.
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Einschrauben der neuen oder alten Zündkerze
Bevor man mit der Montage der Zündkerze
beginnt, sollte die Aufmerksamkeit unbedingt dem
Dichtsitz an der Zündkerze dienen! Zwei Varianten
sind hier anzutreffen:
Konischer Dichtsitz oder Ausführung mit Dichtring
(Formring).
Bei Zündkerzen mit Dichtring
unterscheidet sich die Anzugsweise zwischen erstmaligem
und wiederholtem Anzug der Kerze.
Erstmaliger Anzug einer Zündkerze mit Dichtring
(Formring):
Anzug der Kerze auf vorgeschriebenen Drehmomentwert
(25 Nm bei Zündkerzengewinde M14x1,25 und
Aluzylinderkopf). Anschließend nachziehen
um vorgeschriebenen Winkelwert, meist 90°.
Der Formring wird dabei irreversibel zusammengedrückt.
Wiederholter Einbau einer Zündkerze mit (bereits
gequetschtem) Dichtring:
Anzug der Zündkerze auf den vorgeschriebenen
Drehmomentwert (obige 25 Nm) und anschließend
kein Winkelanzug mehr!!!
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Zündkerze
mit Dichtkegel:
Hier ist das Anziehen mit einem Drehmomentschlüssel
zwingen erforderlich. Der Anzugswert für
gängige Zündkerzen (M14x1,25 - Aluminiumzylinderkopf)
liegt bei 20 Nm.
Man sollte auch vermeiden, die Zündkerzen
in einem noch heißen Zylinderkopf zu montieren.
Durch die Wärmeausdehnung des Aluminiums
besteht die Gefahr, dass die Zündkerze zu
stark angezogen wird, festfrisst und später
nicht mehr demontiert werden kann. Die Folge sind
abgerissene Zündkerzen oder ausgerissene
Zündkerzengewinde.
Zu guter letzt noch die Kerzenstecker aufstöpseln,
die Motorverkleidung anbringen und den Motor starten.
Alle Angaben ohne Gewähr!
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