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Schraubenkauf – was sollte man beim Kauf
von metrischen Schrauben wissen
Die beiden gängigsten Schraubenarten für
Maschinenbau, Industrie, Handel und Heimwerker
sind Sechskantschrauben und Inbusschrauben (Zylinderschrauben
mit Innensechskant).
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Beim Kauf einer Schraube muss man zunächst
Gewinde und Schraubenlänge wissen. Nicht
weniger wichtig sind aber auch die Zugfestigkeit
und die Oberflächengüte der Schraube.
Die folgenden Informationen sollen einen groben
Überblick liefern:
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Schraubenabmessungen
– Sechskantschraube und Innensechskantschraube
Die klassische 6-Kant-Schraube mit Schaft ist
in der DIN 931 / ISO 4014 erfasst, die Ausführung
ohne Schaft, d. h. Gewinde bis Schraubenkopf in
der DIN 933 / ISO 4017.
Die Innensechskantschraube (Inbusschraube) wird
in der DIN 912 / ISO 4762 beschrieben.
Beide DIN-Vorschriften beschäftigen sich
dabei nur mit der Gewindegröße und
den Schraubenabmessungen.
Ein Beispiel: Innensechskantschraube M8 x 40 bedeutet:
Schraubengewinde M8 und Schraubenlänge 40
mm.
Dabei gilt: Die Schraubenlänge wird immer
unter dem Schraubenkopf gemessen!
Die Abkürzungen im Bild bedeuten:
L = Längenangabe der Schraube in mm
D = Gewindeangabe für metrisches Gewinde
(M…)
S = Schlüsselweite, bzw. Breite innen (parallele
Seiten) bei Inbusschraube
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Aufschrift am Schraubenkopf – Aussage
über Schraubenqualität
Bei qualitativ hochwertigen Schrauben sind die
Festigkeitswerte der Schraube in der Regel am
Schraubenkopf eingestanzt oder geprägt. Diese
Festigkeitswerte entscheiden darüber, wie
stark die Schraube angezogen werden muss und für
welche Belastung die Schraube ausgelegt ist. Die
Qualitäten 8.8, 10.9 und 12.9 sind im KFZ-Sektor
und im Maschinenbau gebräuchlich. Im Heimwerkersektor
findet man auch häufig Schrauben mit der
geringeren Zugfestigkeit von 4.8 oder 5.8.
Ein Drehmomentrechner für Schraubenanzugsdrehmomente
finden Sie hier
--->
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Oberflächengüte – Oberflächenbehandlung
Je nach Einsatzgebiet spielt der Korrosionsschutz
eine mehr oder minder wichtige Rolle. Nicht unerwähnt
bleiben soll allerdings auch, dass negative Folgen,
etwa in Form einer Wasserstoffversprödung
den Grundwerkstoff der beschichteten Schraube
auch negativ beeinflussen können.
Metallisch blanke Schrauben – keinerlei,
wenig Korrosionsschutz. Einbau im Innenbereich,
etwa Werkzeugmaschinen, Maschinenbau, Motorinnenleben
(Pleuelschrauben, Zylinderkopfschrauben).
Brünierte oder phosphatierte Schrauben –
geringer Korrosionsschutz
Verzinkte Schrauben – mittlerer Korrosionsschutz
Gelb verzinkt, d. h. verzinkt und gelb chromatiert
– mittlerer Korrosionsschutz
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Schraubenmaterial – Stahl oder Edelstahl
Werden Schrauben im Außenbereich oder im
Sichtbereich eingesetzt, spielt die Optik und
das Korrosionsverhalten eine herausragende Rolle.
Häufig kommen daher Edelstahlschrauben zum
Einsatz, die nicht korrodieren.
Nachteil von Edelstahlschrauben ist die geringe
Zugfestigkeit. V2A-Schrauben liegen im Bereich
von 5.8 Zugfestigkeit, V4A im Bereich um 7.8
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Besondere Hinweise für Autoschrauber
- Restauration von Old- und Youngtimern
Beim Ersetzen alter Schrauben müssen wieder
Schrauben mit gleicher Zugfestigkeit eingesetzt
werden. Absolut gefährlich und leider häufig
zu beobachten ist der Sachverhalt, dass hochfeste
Schrauben (Güte 10.9 oder sogar 12.9) an
Fahrwerk, Bremsanlage, Motor und Getriebe durch
minderwertige Baumarktschrauben (Güte 4.8)
oder Edelstahlschrauben ersetzt werden. Die vorgeschriebenen
Anzugswerte werden durch solche Schrauben nicht
erreicht. Löst oder lockert sich die Verbindung
dann während der Fahrt kann dies zu schlimmen
Unfällen führen!
Alle Angaben ohne Gewähr!
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