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Bei Maschinen und Geräten spielt die Abdichtung
von rotierenden Wellen die aus dem Gehäuse
herausragen eine gewichtige Rolle. Zur Schmierung
der Wellenlagerung sind die Gehäuse entweder
mit Öl gefüllt oder die Kugellager im
Gehäuselagersitz haben eine Dauerfettfüllung.
Somit darf von außen kein Schmutz ins Innere
der Lagerung bzw. in das Gehäuse gelangen.
Umgekehrt sollte natürlich auch keine Schmierflüssigkeit
von innen nach außen gelangen. Radialwellendichtringe,
auch Simmerringe genannt, lösen diese Aufgabe
durch eine an der Welle anliegende Dichtlippe.
Am Außendurchmesser verfügt der Simmering
über einen Blechmantel. Über einen leichten
Presssitz ist er mit diesem Außenring am
Gehäuse fixiert. Bei der Montage wird der
Simmerring vorsichtig eingeklopft oder maschinell
eingepresst.
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Ursprünglich bestand der Simmerring aus einem
Lederband, daß für die Abdichtung sorgte.
Heutige Radialwellendichtringe verfügen über
eine federbeaufschlagte Dichtlippe und eine davor
liegende Schmutzlippe. Zudem gibt es Simmerringe
für beide Drehrichtungen (links, rechts),
aber auch Ausführungen mit einseitiger Laufrichtung.
Werden letztgenannte Wellenringe in falscher Drehrichtung
verwendet, so wird austretende Flüssigkeit
nicht Richtung Gehäuse zurückgeführt,
sondern weiter nach außen transportiert.
Zuständig sind hierfür Schrägrillen
außerhalb der Dichtlippe. Daher gilt immer
der erste Blick vor Einbau, dem Pfeil auf dem
Simmerring, der die Drehrichtung vorgibt.
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Durch die Feder hinter der Dichtlippe erfolgt
eine definierte und dauerhafte Anpressung der
Lippe an die Welle. Seit geraumer Zeit kommen
im PKW-Sektor auch vermehrt federlose Ringvarianten
zum Einsatz, die an die Anfänge des Wellendichtrings
erinnern, aber hinsichtlich Material, Lebensdauer
und Dichtfähigkeit, dem heute geltenden technischen
Standard entsprechen. Dieser Wellendichtring ist
in der Ausgangssituation eine Dichtscheibe, die
bei Montage um 90° umgestülpt wird und
erst dadurch im Durchmesser über die Welle
passt. Im Betriebsfall wird der Anpressdruck von
Dichtring auf Welle lediglich durch die Rückzugskräfte
im Dichtmaterial erzeugt.
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