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Schmierstoffe und Flüssigkeiten für KFZ  Bremsflüssigkeit

>> Übersicht Schmierstoffe, Flüssigkeiten


Bremsflüssigkeit DOT4Bremsflüssigkeit

Die Bremsflüssigkeit bei Fahrzeugen fällt unter die Kategorie der Hydraulikflüssigkeiten und ist aus chemischer Sicht eine Glykolverbindung (Ausnahme DOT 5, siehe unten). Beim Betätigen des Bremspedals (z. B. Auto, LKW) oder des Bremshebels (z. B. Moped, Motorrad) wird der aufgebrachte Druck durch die Bremsflüssigkeit übertragen und gelangt so am Ende der Bremsleitung an Bremsbelag (Trommelbremse) oder Bremsklötze (Scheibenbremse).
Die Aufgaben an die Bremsflüssigkeit sind dabei klar definiert:
Die Flüssigkeit darf sich nicht komprimieren lassen (Stichwort: Luft in der Leitung) und muss den Bremsdruck so schnell wie möglich übertragen (Stichwort: Reaktionszeit der Bremsanlage).


Gefahrenquelle Luftblase in Bremsleitung

Wer an Bremsanlagen hantiert, die Bremsflüssigkeit wechselt oder nachfüllt, wird schnell mit dem Problem konfrontiert, dass Luft in der Leitung ist. Man merkt dies unmittelbar beim Betätigen der Bremse. Das Pedal lässt sich weiter, bzw. ganz durchdrücken und der Bremsdruck wird erst beim mehrmaligen Betätigen des Pedals besser. Diese Luft in der Leitung muss durch entlüften der Bremsanlage entfernt werden (Fachwerkstatt oder kundiger Mechaniker), damit die Bremsanlage wieder einwandfrei funktioniert.


Wasserblase in der Bremsleitung

Ähnlich würde es sich verhalten wenn ein Wassertropfen in der Bremsanlage wäre und zwar dort wo die Temperaturen deutlich über 100° Celsius liegen, als etwa im Bereich Bremssattel.
Der Tropfen würde verdampfen und das Bremspedal aufgrund der Luftblase leer durchfallen.
Damit dieser Fall nicht auftreten kann, weißen Bremsflüssigkeiten eine Besonderheit auf:


Bremsflüssigkeit nimmt Wasser auf

Bremsflüssigkeiten sind hygroskopisch, soll heißen „die Bremsflüssigkeit zieht Wasser an“ und bindet dies. Der Vorteil ist, dass sich dadurch die obige Gefahr von einzelnen Wassertropfen praktisch erledigt hat, aber andererseits durch die Wasseraufnahme und die Wasserverteilung der Siedepunkt insgesamt sinkt.


Bremsflüssigkeit regelmäßig kontrollieren und wechseln

Durch den hygroskopsichen Effekt bleibt dem Fahrzeugbesitzer nichts anderes übrig, als die Bremsflüssigkeit in regelmäßigen Abständen (meist alle 2 Jahre) zu wechseln oder zumindest mit einem Bremsflüssigkeitstestgerät den Siedepunkt in der Werkstatt überprüfen zu lassen.
In der Regel haben die Vertragswerkstätten aber auch die freien Werkstätten das notwendige Messgerät vorliegen.


Einteilung von Bremsflüssigkeiten nach deren Qualität: Dot-Klassifizierung

Bremsflüssigkeiten sind hinsichtlich ihres Siedepunkts und ihrer Viskosität in sogenannte DOT-Werte eingeteilt.
Höherer Siedepunkt bedeutet höhere thermische Belastbarkeit. Niedrigere Viskosität („dünnere“ Bremsflüssigkeit) erlaubt eine kürzere Reaktionszeit der Bremsanlage.

 

Mindestsiedepunkt

Nass-Siedepunkt min.

Viskosität (bei -40°) max.

DOT 3

205° Celsius

140° C

1500 mm2/sec

DOT 4

230° Celsius

155° C

1800 mm2/sec

DOT 4 + (Iso-Klasse 4)

230° Celsius

155° C

1500 mm2/sec

DOT 4 Iso-Klasse 6

230° Celsius

155° C

750 mm2/sec

DOT 5.1

260° Celsius

180° C

900 mm2/sec

       

DOT 5

260° Celsius

180° C

900 mm2/sec


Einsatzzweck der einzelnen Bremsflüssigkeiten

DOT 3: für ältere Fahrzeuge (Oldtimer, teilweise auch noch Youngtimer)
DOT 4: Standardbremsflüssigkeit für die meisten Fahrzeuge bis Anfang der 1990er Jahre
DOT4 mit Zusatzbezeichnung
DOT4 in Iso-Klasse 4, benannt z. B. Super DOT4, DOT 4 SL4 (ATE), DOT 4 Plus: entspricht einer DOT4 allerdings mit niedriger Viskosität und ist Standard bei heutigen Fahrzeugen mit ABS, ASR
DOT 4 in Iso-Klasse 6, z.B. SL6 (ATE): momentan höchste DOT 4 Qualität, für ESP (elektronische Bremssysteme) oder generell für schnellste Reaktionszeiten
DOT 5.1: höchste Qualität, für Fahrzeuge mit ABS, tendenziell eher Rennsporteinsatz
DOT 5: in Europa eher wenig verbreitet, meist bei US-Fahrzeugen


Mischbarkeit von Bremsflüssigkeiten und Aufbewahrung

Die Bremsflüssigkeiten Dot 3, Dot 4 und Dot 5.1 (alle Glykolbasis) können untereinander gemischt bzw. nachgefüllt werden. Allerdings verändert sich auch der Siedepunkt entsprechend der Anteilsmengen.
Die Bremsflüssigkeit Dot 5 ist auf Silikonbasis hergestellt und führt daher ein Eigenleben. Diese darf nicht mit anderen Bremsflüssigkeiten gemischt werden!

Abschließend noch ein Hinweis zur Aufbewahrung von Bremsflüssigkeiten:
Neue Bremsflüssigkeit niemals offen lagern bzw. die Dose, das Gebinde nach Gebrauch sofort wieder luftdicht verschließen!


Alle Angaben ohne Gewähr!

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